đ 18. bis 21.05.2018
đ Pfingst-Rallye in Montagny-la-Ville
đ 16 Mitglieder
đ 9 Einheiten
âSelbstverstĂ€ndlich geht das, wir sind fĂŒr alles offenâ war die Antwort damals an der BEA. Stehen geblieben sind wir am Stand bei Martin Rihs wegen dem speziellen Pokertisch mit seinen SchnĂ€psen und den Spielkarten, beschriftet mit âPoireâ, âPrune Dessertâ, âPomme Ă lâOrangeâ, âBotzi Dessertâ und wie sie alle hiessen. GinâWorkshops, Schnaps brennen und FĂŒhrungen fĂŒr Gruppen werden angeboten. Das wĂ€re doch etwas fĂŒr unseren Klub, wir wĂŒrden aber mit Wohnmobil und Wohnwagen anreisen und ein paar Tage bleiben, ob das möglich ist, war unsere Frage.
So kam es, dass an Pfingsten diese Schnapsidee umgesetzt wurde. Die Anreise am Freitag zur Distillerie Belmont bot jedem eine eigene Route, da die Hausnummer 74 im Navi nicht vorgegeben wurde. Bereits am Vormittag reisten die ersten drei Einheiten an, richteten sich ein und verpflegten sich. Nachmittags trafen weitere vier Camper ein. Nach kurzer BegrĂŒssung und intensiven GesprĂ€chen wurde es schnell einmal 17.00 Uhr und schon wurden wir vom Gastgeber zu einem ApĂ©ro eingeladen. Er offerierte uns seinen selbst gebrannten Gin mit Zitronenschnitz, Eis und Bitter Lemon. Oh, der war aber sehr gut! Dazu gab er uns erste Infos und Meinungen zu seinem Betrieb. ZurĂŒck bei unseren Fahrzeugen wurden die Grills installiert und wir genossen ein feines Abendessen. Im traditionellen Kreis verbrachten wir einen lustigen Abend.
Am Samstag konnten wir bei schönem Wetter draussen FrĂŒhstĂŒcken und am Nachmittag unternahmen wir eine kleine Rundwanderung in Richtung Grand Belmont ĂŒber La CĂŽte und den Petit Belmont zu unserem Platz zurĂŒck. Um ca. 17.00 Uhr wurde die Rallye mit einem ApĂ©ro offiziell eröffnet, denn nun waren auch die zwei letzten Einheiten eingetroffen. Zum Abendessen stellten wir unsere Tische in eine Reihe und genossen zusammen ein feines Raclette im Freien.
Sonntag um 10.30 Uhr treffen wir uns fĂŒr eine BetriebsfĂŒhrung. Zuerst gab es ein Glas Wein und wir sangen âHappy Birthdayâ fĂŒr Fritz und Jean, die an diesem PfingstsonntagGeburtstag feiern und zusammen 140 Jahre alt werden. 1800 ObstbĂ€ume, Hochstamm, 9800 FreilandhĂŒhner, 4 Ponys, 14 KĂŒhe gehören zum Betrieb. Zuerst gingen wir aufs Feld zu den ObstbĂ€umen. FrĂŒher wurde Intensivlandwirtschaft betrieben, heute wurde umstrukturiert auf ökologisch. Mit den Hochstamm–âApfelbĂ€umen werden keine TafelĂ€pfel geerntet, sondern Fallobst zum Mosten und Brennen. Anschliessend ging es zur Weide zu den Ponys und im nĂ€chsten Feld grasen die KĂŒhe, inklusive einem neugeborenem Kalb und Muni. Etwas weiter erblicken wir im grossen, eingezĂ€unten Feld bereits HĂŒhner mit ihrem weissen Federkleid. Das warme Wetter hat einige rausgelockt. Die anderen ziehen es wohl vor im Stall zu bleiben, da ist man auch sicher vor dem Fuchs, denn dieser kommt praktisch tĂ€glich vorbei und bedient sich. Es war eine sehr interessante FĂŒhrung, viel haben wir gehört, und ob der politischen und bĂŒrokratischen Ideen der verschiedenen Ămter könnte man sich die Haare raufen. Da werden innovativen Unternehmern schon ziemliche Steine in den Weg gelegt. Gut gibt es einige, welche diese ganze BĂŒrokratie hinterfragen und sich bemerkbar machen. Es tĂ€te wohl manchem BĂŒrolist nicht schaden, einmal in einem Betrieb mit zu arbeiten, bevor ein Schreibtischentscheid gefĂ€llt wird.
Nun betreten wir die âheiligeâ Halle, wo die Brennerei eingerichtet ist. Ein Fass mit einer gĂ€renden Apfelmasse steht bereit. Diese werden wir jetzt zu Schnaps brennen. Die Masse wird eingefĂŒllt, auf 96 Grad erhitzt, somit wird der Alkohol gasförmig und das Wasser bleibt flĂŒssig. Der Alkohol wird durch verschiedene Filterprozesse gefördert, danach abgekĂŒhlt damit er wieder flĂŒssig wird und vom Brenner entnommen werden kann. 80% der QualitĂ€t macht die gegorene Maische aus, also ist dieser Vorgang bei weitem der Wichtigste der ganzen Schnapserei. Die letzten 20% werden durch die verschiedenen Filtersysteme, sowie dem Können des Destillateurs zugeschrieben, welcher den Vor-Ââ und den Nachlauf perfekt abzweigt. Da von der Maische ĂŒber das Destilieren bis zum Abtrennen des Vor-Ââ und Nachlaufs alles vom selben Destillationsmeister durchgefĂŒhrt wird, durften wir eine sehr hohe QualitĂ€t des Endproduktes degustieren. Mehrere Flaschen von herrlichen SchnĂ€psen wurden nebst Apfelsaft und HĂŒhnereier am Montag vor der Heimfahrt eingekauft.
Die Erhitzung der GĂ€rmasse dauert rund 1 1â2 Stunden und wir stĂ€rkten uns inzwischen mit einem Mittagessen. Ein halbes, gut gebratenes Poulet, Bratkartoffeln mit Olivenöl und Rosmarin, diverse Salate, Wein und Mineralwasser, Meringues mit Greyerzer Doppelrahm und Kaffee durften wir geniessen. Herrlich war es. Dann konnten wir eine erste Runde am Pokertisch spielen. Immer zwei bilden ein Team, etwas Schnaps wurde jedem ausgeschenkt und wir mussten erraten umwelche Sorte von den vier Varianten es sich handelt. Die erste Runde war eigentlich noch einfach â alle kamen auf das gleiche Resultat.
Die zweite und dritte Runde war dann doch schon etwas schwieriger, waren von den vier Varianten zwei Àhnliche zur Auswahl. Es war lustig und der Spieltrieb hat uns beinahe erlangt.
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir zur Erholung vor unseren CĂ€mpern. Da heute auch noch Finaltag ist, war natĂŒrlich auch Eishockey ein grosses Thema. PĂŒnktlich zum Anpfiff war der Fernseher eingerichtet, die StĂŒhle zurechtgerĂŒckt und wer wollte, konnte den Match verfolgen. âHopp Schwiizâ und âGoalâ wurde ein paar Mal laut gerufen. Als spĂ€t abends die MatchâZuschauer lautlos in ihre Betten huschten, wussten die anderen sofort Bescheid, dass die Schweiz leider verloren hat.
Montag nach dem FrĂŒhstĂŒck machten wir uns auf zu einer kleinen Wanderung und anschliessend war es dann auch schon wieder Zeit uns zu verabschieden und die Heimreise unter die RĂ€der zu nehmen. Es war rundum ein schöner und lehrreicher Anlass und wir bedanken uns bei allen die mitgemacht haben. Wir waren neun Einheiten, 16 Personen und zusĂ€tzlich am Sonntag zwei Erwachsenen, drei Kinder und ein Jugendmitglied.
Einen herzlichen Dank geht auch an Andrea und Martin Rihs fĂŒr ihre Gastfreundschaft und die vielen interessanten und neuen EindrĂŒcke welche sie uns mit auf den Weg gaben.
Ernst und Karine